Die Welt ist heute funktional. Das Framing heute lautet : Je besser, schneller und exakter du funktionierst, desto gesellschaftstauglicher bist du. Und natürlich ist es in unserem Sinne, wenn wir funktionieren. Nur ist die Art und Weise, wie wir heute funktionieren nicht so für uns vorgesehen. Denn das heutige Leben schadet uns mehr, als es uns gesund hält, ich glaube das ist vielen bewusst. Doch wo fangen wir an? Wir können viel erreichen, wenn wir unseren Stress reduzieren. Es ist kein Geheimnis, dass Stress einer der grössten gesundheitsschädlichen Faktoren ist. Aber nur ein Thema anzugehen, reicht heute nicht mehr. Ich möchte dir meine Sicht erzählen, was jeder von uns gewinnen kann, wenn wir beginnen den Menschen ganzheitlich zu sehen.

Stell dir einmal vor…
Stell dir einmal vor, unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der nicht nur seine Leistung zählt. Stell dir einmal vor, unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der es normal ist seine Gefühle zu benennen, seine Bedürfnisse zu achten und Natur nicht getrennt von sich selbst zu sehen. Stell dir einmal vor, dass dein Kind seine eigene Essenz leben darf, unabhängig vom Schulstoff der gerade in der Schule ansteht. Stell dir einmal vor, dein Kind muss sich nicht täglich mit anderen Vergleichen und sich dem Druck aussetzen, dass es nicht genug ist.
Stell dir eine Welt vor, in der du als Elternteil nicht funktionieren musst, sondern wirken und Leben darfst.
Was denkst du, würde sich für dich, deine Kinder und die nächsten Generationen verändern?
Warum meiner Meinung nach ganzheitliches Denken heute essenziell ist
Ich möchte hier gerne meine Sichtweise von ganzheitlicher Gesundheit erläutern.
Für mich bedeutet ganzheitlich, den Menschen als ganzes zu sehen. Nicht nur als Körper sondern als Symbiose aus Körper, Geist, Seele, Emotionen und seinem Umfeld.
In unserem Alltag geschieht es schnell, dass wir nur die Oberfläche sehen: Wir denken an Termine, To-Dos und Lösungen. Wir bringen die Kinder zur Kita oder in die Schule, machen mit ihnen Hausaufgaben, nehmen uns mehr Bewegung und gesündere Snacks vor. Ganzheitliches Denken bedeutet aber, nicht nur zu reagieren sondern zu verstehen, wie Dinge miteinander verbunden sind.
Wenn wir ganzheitlich Denken, können wir erkennen: Mein Kind ist kein Projekt das optimiert werden muss. Es ist ein fühlender Mensch, eingebettet in ein komplexes Geflecht aus Beziehung, Nervensystem, Umwelt und innerem Leben. Und ich als Elternteil bin Teil des Systems – mit meinen eigenen Mustern, Prägungen und Bedürfnissen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die lange vor allem auf Leistung und Funktionalität gesetzt hat. Das hat Strukturen geschaffen, die in der Tiefe oft entkoppeln – von uns selbst, voneinander und von der Natur. Aber hier liegt eine Chance – Wenn wir diese Trennung erkennen, können wir beginnen, sie zu heilen. Nicht mit grossen Theorien, sondern mit kleinen Veränderungen im Blick auf uns selbst und unsere Kinder.
Ganzheitliches Denken heisst auch nicht alles perfekt zu machen. Es heisst, innezuhalten und zu fragen: „Was steckt eigentlich hinter dem Verhalten meines Kindes, oder seinen Symptomen? Was spüre ich gerade wirklich? Welche Beziehung wünsche ich mir?“. Diese Fragen öffnen Räume. Räume für Verbindung, für Verständnis – und für Entwicklung.

Was wir gewinnen…
Ich bin überzogen, dass wir mit ganzheitlichem Denken nur gewinnen können. Denn dann verändert sich etwas grundlegendes – nicht nur, wie wir in Beziehung mit unseren Kindern gehen sondern auch in uns selbst. Ganzheitliches Denken ist keine neue Erziehungsstrategie, es geht um eine innere Haltung, die unser Miteinander prägt. Die Gewinne daraus sind keine abstrakten Ideen, sondern spür- und greifbar!
Ein Kind, das gesehen wird, nicht nur in seinem Verhalten sondern in seinem Wesen, entwickelt ein tieferes Vertrauen in sich selbst. Es muss sich nicht verbiegen, um zu gefallen. Es darf fühlen, fragen und wachsen.
Ganzheitliches Denken bedeutet, ein Kind nicht als ein „Problem“ zu sehen, sondern als Mensch mit einem inneren Kompass. Wir schenken ihnen Resilienz, weil sie sich in sich selbst zu Hause fühlen dürfen. Und wir stärken ihre soziale Kompetenz, weil sie durch unser Vorbild lernen, wie echte Verbindung funktioniert. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung.
Wenn wir ganzheitlich Denken bedeutet das auch, bei uns selbst anzufangen. Statt im Funktionsmodus festzustecken, dürfen wir wieder spüren, reflektieren, Verantwortung übernehmen – ohne Schuld aber mit Klarheit.
Wir entdecken, dass wir nicht perfekt sein müssen, um wirksam zu sein. Wir dürfen und werden Fehler machen, uns entschuldigen und wachsen. Das nimmt Druck raus und bringt Nähe rein.
Kinder die ganzheitlich begleitet werden, wachsen zu Menschen heran, die nicht nur Wissen ansammeln sondern Zusammenhänge verstehen. Die fühlen, ohne sich dafür zu schämen. Die für andere mitdenken, ohne sich selbst zu verlieren.
Und genau solche Menschen braucht unsere Welt mehr denn je: emphatische, kreative, verantwortungsbewusste Erwachsene, die nicht nur Systeme bedienen sondern sie mitgestalten.
Die Art, wie wir unsere Kinder heute begleiten ist kein rein privates Thema. Denn sie entscheidet darüber, wie unsere und ihre Zukunft aussieht.
Ein Wendepunkt den wir in der Hand haben
Elternschaft ist kein Job. Es ist ein tief verbundener, gesellschaftlicher und transormativer Akt, wenn wir ihn als diesen annehmen.
Wir prägen die Welt von Morgen, nicht durch Druck sondern durch Haltung.
Ganzheitliches Denken beginnt in kleinen Momenten: Pausieren. Fragen stellen. Muster erkennen.
Du musst die Welt nicht retten – aber du kannst beginnen, sie zu verändern. Jeden Tag, bei dir zu Hause.

Was, wenn du heute beginnst?
Was wäre, wenn du nicht warten müsstest – sondern heute selbst deinen ersten Schritt machst?
Was wäre, wenn du den Alltag mit deinem Kind nicht länger nur „managen“, sondern mit Sinn füllen könntest?
Was wäre wenn du spürst: „Du musst es nicht alleine schaffen?“
Ganzheitlich denken heisst nicht, immer die richtige Antwort zu haben. Es bedeutet Raum zu schaffen in dem Entwicklung auf natürliche Art und Weise passieren darf. Und manchmal beginnt das mit einem ehrlichen Gespräch. Mit jemandem, der dich begleitet, dir zuhört, spiegelt und stärkt. Gerne bin ich für dich da.
Ganzheitliches Denken beginnt nicht im Kopf. Es beginnt in der Verbindung.
Deine Jeannine

Ich freue mich auf den Austausch mit euch!